Barack Obama in Oakland

Barack Obama in Oakland, by flickr-user cfarivar

Barack Obama in Oakland.
(Foto: flickr-user cfarivar, cc)

Gemeinsam mit Sally war ich am Samstag vor der Oakland City Hall und habe einer Wahlveranstaltung von Barack Obama, einem der Präsidentschaftskandidaten der Demokraten für 2008, beigewohnt. Da ich in letzter Zeit doch recht viel über die verschiedenen Kandidaten gelesen habe, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, einen der Favoriten der Vorwahlen live zu sehen. In den USA wählen nämlich die Parteianhänger noch vor den richtigen Wahlen, wer der Präsidentschaftskandidat für die eigene Partei werden soll. Und Obama ist für mich einer der interessanteren Kandidaten, da er schon von Anfang an gegen den Irakkrieg gewesen und zudem mit 45 Jahren für einen In-spe-Präsidenten recht jung ist.

Rund 12.000 Menschen haben sich am Samstag-Nachmittag in Oakland versammelt, das berichtet zumindest der San Francisco Chronicle, und das, obwohl zur selben Zeit diverse Saint-Patricks-Day-Paraden in der Bay Area veranstaltet wurden.

Obamas Rede war ziemlich beeindruckend, er hat viele Dinge klar auf den Punkt gebracht und hat aus meiner Sicht sehr gute Vorschläge, was sich in den USA ändern muss und warum es sich ändern muss. Ich denke, er würde sich ziemlich gut als amerikanischen Präsidenten machen, wenn er diese Vorhaben dann auch tatsächlich umsetzen sollte.

Gesehen haben wir leider ziemlich wenig von Obama. Die Bühne war so blöd aufgebaut, dass nur ca. 500 Leute ganz vorne ihn während der Rede sehen konnten. Sally und ich konnten ihn nur für wenige Sekunden erblicken, als er die Bühne betrat und als er durch die Menge lief, um Hände zu schütteln.

Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber ich habe glücklicherweise ein Bild bei flickr unter Common License von der Veranstaltung gefunden, und zwar von Flickr-User cfarivar (siehe Bild).

"Killer"-Spiele III: Nachtrag zu den Tagesthemen von gestern

Ich habe gerade den Videostream von den Tagesthemen von gestern noch einmal angeschaut und möchte noch ein paar Sachen zu meinem gestrigen Eintrag hinzufügen.

O-Töne Kommentar von Norbert Carius:
“Ich spiele keine Videspiele. Nicht weil ich zu alt bin oder sie doof finde, sondern weil ich wei߸ um die gefährliche Faszination der virtuellen Welten in denen ich mir das Leben und die Menschen so einrichten kann, wie es mir passt.”
“Wir regen uns auf über Gammelfleisch und schauen zu, wie ganze Generationen von Computerkids geistig vergiftet werden.”

Und der Mensch von electronic arts hei߸t Frank Herrmann und ist Marketing Director Central Region.

"Killer"-Spiele II: Medien für Jedermann

Ein Meisterstück für mediale Verblendung und Verschwendung von GEZ-Gebühren in zwei Akten.

Da zeigt das heutige heute-journal einen Beitrag zur “Killer”-Spieldebatte, der im Gesamtfazit die Aussage trifft: Wer die Schuld auf die sogenannten “Killer”-Spiele schiebt, der macht es sich zu einfach. Als Experten treten zum Beispiel auf: Christoph Klimmt vom IJK Hannover, Winfried Kaminski von der FH Köln oder Michael Trier von der Gamestar.

Nach diesem Beitrag dachte ich mir: Da bin ich doch froh, die Öffentlich-Rechtlichen haben sauber recherchiert, ein guter Beitrag, hätte ich nicht gedacht.

Dann eine halbe Stunde später die Tagesthemen auf ARD. Dort ist die Aussage: Computerspiele sind schlimm, sie fördern Gewalt, wahrscheinlich können wir aber nur wenig dagegen machen. Es treten Menschen auf wie Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (übrigens laut seinem Lebenslauf leidenschaftlicher Sportschütze, was nicht im Beitrag erwähnt wird aber durchaus interessant ist in Hinblick auf die Debatte), ein Sprecher von Spielehersteller electronic arts , der mit recht laschen, die Branche verteidigenden Kommentaren gezeigt wird, und als Höhepunkt: Ein Kommentar von Norbert Carius vom Saarländischen Rundfunk. In seinem Kommentar sagt Robert Carius, er spiele nicht Videospiele, weil er um ihre Gefährlichkeit wisse. Damit meldet sich jemand zu Wort, der erstens zugibt, keine Ahnung von Computerspielen zu haben, und zweitens nicht einmal eine Unterscheidung zwischen gewaltverherrlichenden Spielen und allen anderen Spielen macht. Na klasse! Er redet von “skrupellosen Herstellern”, die unsere Jugend “geistig vergiften”, und generalisiert, wer als Kind solche Spiele spiele, der sei hochgefährdet, und man wisse das ja schon längst. Da ist Carius in seiner Meinung nicht weit vom bayerischen Innenminister Beckstein entfernt, der dazu meint, Killer-Spiele sollten “in der Grö߸enordnung von Kinderpornographie eingeordnet werden, damit es spürbare Strafen gibt” (Quelle: tagesthemen.de).

Ich glaube es ist klar geworden, von welchem Beitrag ich mehr halte. Aber ganz abgesehen davon frage ich mich jetzt: Wieso machen zwei öffentlich-rechtliche Sender Fernsehbeiträge zu einem Thema, positionieren sich stark unterschiedlich und laden Experten ein, die die jeweiligen Grundthesen unterstützen? Meine Antwort darauf ist frei nach Logau: Allem Winde Segel geben!
Wer im Ersten einen contra-Beitrag zur “Killer”-Spiele-Debatte und im Zweiten einen pro-Beitrag dazu zeigt, der erzielt halt eine höhere Quote, weil er alle erreicht. Nur mit einer ernsthaften Debatte zu dem Thema hat das leider gar nichts zu tun…

Killerspiele I

“Aber es stimmt auch, dass sowohl Robert Steinhäuser als auch Sebastian B. intensiv CounterStrike spielten” “Allerdings stimmt auch, dass sowohl Robert Steinhäuser, der im Erfurter Gutenberg-Gymnasium um sich schoss, als auch Sebastian B. wie besessen Counter-Strike spielten” (Zitat: Anne Will in den Tagesthemen heute)

Beide tranken auch Kaffee und haben Brot gegessen.

Und übrigens: Beide waren in einem Schützenverein. Warum verbietet man diese nicht?

(Nachtrag: Aufgrund fehlender Recherche ziehe ich die Aussage zurück, beide hätten Kaffee getrunken; Nachtrag 2: Ich habe den Stream noch einmal anschauen können und deswegen das Zitat leicht korrigiert)

"Furchtbarer, innergesellschaftlicher Kampf

Das Interview vom SPIEGEL mit der britischen Au߸enministerin Margaret Beckett hat mir doch glatt den Morgen versü߸t.

Zitat über die Zustände im Irak: “Es handelt sich nicht um einen Bürgerkrieg. Leute, die das Gegenteil behaupten, befinden sich meist auf der Seite derjenigen, die von Anfang an gegen den Krieg waren. Kein Minister in der irakischen Regierung spricht von einem Bürgerkrieg. Die Iraker sehen das Problem vielmehr als einen furchtbaren, innergesellschaftlichen Kampf.”

Was bitteschön ist ein “furchtbarer, innergesellschaftlicher Kampf”?

Quelle: SPIEGEL 44/2006

Kundenverarsche

In einem Weblog darf man auch mal etwas derbere Worte verwenden, wenn sie angebracht sind, und in diesem Fall scheinen sie mir sehr angebracht: Kundenverarsche! Anders kann man das nicht nennen, was das PC Magazin da in seiner aktuellen Ausgabe veranstaltet.

Dieses Heft-Cover zeigt eine DVD. Darauf stehen Programme wie “Windows XP Professional”, “Photoshop CS2” und “Office XP” drauf. Im Text daneben steht dann: “Als gäbe es kein Urheberrecht. Die Hammer-DVD des Jahres. ß“ber 60 Programme. Inklusive Bootmenü. Ohne Haken, ohne Registrierung” etc. In der Variante ohne Film-DVD steht oben links, in gleicher Schrift- und Hintergrundfarbe wie der zitierte Text: “8,5 GB Heft-DVD”. Was suggeriert das? Richtig, im Heft ist diese “Hammer-DVD”.
Tatsächlich findet sich dann im Heft ein Artikel über eine DVD, die “Hacker” zusammengestellt haben und all diese Programme enthält. Diese ist natürlich illegal, und die Redaktion von PC Magazin findet das alles ganz schlimm. Die DVD, die im Heft enthalten ist, bietet dagegen die Standard-Heft-DVD-Programme wie Firefox, Antivir etc.

Klar, dass sich Magazine, die sich hauptsächlich an Kiosks verkaufen, etwas boulevardesk präsentieren müssen. Ich kann damit leben, wenn mir ß“berschriften wie “Hammer-DVD!!!” oder “JETZT NOCH MEHR INHALT!!!” im Laden entgegenspringen. Aber auf dem Titel vorsätzlich vorzutäuschen, im Heft wäre was, was da nicht ist, ist einfach nur erbärmlich.

Kundenverarsche!

Links:

Let's stop terrorism

So, die Anti-Terror-Datei ist beschlossene Sache, öffentliche Plätze werden bald mit ß“berwachungskameras zugepflastert, und man diskutiert über Fussfeseln für Extremisten (bzw. für gefährliche Ausländer, wie die BILD jüngst titelte) und Hartz-IV-Empfänger als Deutsche-Bahn-Sheriffs.
Was soll das bringen?
Sind wir doch mal ehrlich: Keine Kamera oder Fussfessel hält einen Attentäter davon ab, sich und andere in die Luft zu jagen. Und ehemals Arbeitslose als Anti-Terror-Einheiten???
Ist das alles, was der CDU einfällt?

Folgende Fragen möchte ich mal in den Raum stellen:
1.) Wie kommunizieren Terroristen weltweit miteinander?
-> über E-Mail, Chats, Foren, private Webseiten
2.) Wie übermitteln Osama, Sarkawi und die anderen bösen Jungs ihre Botschaften?
-> mit Videos, im Netz veröffentlicht
3.) Wie können auch kleine Gruppierungen nach Entführungen ihre Forderungen an USA, England und co. stellen?
-> Indem sie Video-Clips der Entführten auf ihre Webseiten stellen
4.) Woher bekommen die nur die Bastel-Anleitungen für Bomben?
-> Na, klingelt’s langsam?

Ich habe das Problem von allen Seiten beleuchtet, und nach reiflicher ß“berlegung steht für mich fest. Die einzige Lösung:

Ich wei߸, das klingt jetzt hart, aber ein paar Opfer müssen wir halt bringen, um endlich wieder ruhig schlafen zu können.

Konsequent

Juve, Lazio und der AC Florenz spielen nächste Saison b-klassig. Gut, die Strafen hätten durchaus auch härter ausfallen können, aber insgesamt finde ich verdient es Respekt dass sich die italienische Justiz nicht von den Medien, den Politikern oder dem Volk hat beeinflussen lassen. Gerade weil ja nach der erfolgreichen WM einige schon Amnestie für die Beteiligten gefordert hatten.

Links:
Sport1: Juve in die Serie B – Milan verschont

Richtig so, Jürgen!

Lieber Jürgen, heute hast Du verkündet, nicht mehr als Nationaltrainer zur Verfügung zu stehen. Das war eine sehr gute Entscheidung.
Denn: Hättest Du wirklich geglaubt, die hirnlose Erfolgs-Fan-Masse aus 14-jährigen Zahnspangenträgerinnen und sakkotragenden BILD-Zeitung-Redakteuren wäre auch noch im September hinter Dir gestanden, wenn die EM-Quali losgeht, wenn vielleicht die eine oder andere Niederlage gekommen wäre, wenn Poldi und Klose nicht mehr ganz so oft getroffen hätten? Heute feiern Dich alle. Wei߸t Du noch, wie das vor ein paar Monaen war? Der Klinsi, der macht uns allen die WM kaputt, die können doch alle nix. Du warst damals für die BILD der Kahn-Killer, blo߸ weil Du einen alten, immer schlechter spielenden und Deine Spielkonzepte nich verstehenden überdimensionalen Affen auf die Bank gesetzt hast. Und die werden Dich wieder kaputtschreiben, sobald ihnen vollbusige Deutschlandtrikot-Trägerinnen für ihre Titelseite und Patriotismus-Nationalismus-Geplärre für den Kommentar ausgehen. Und diese ganze Fankolonne, die Dich jetzt anfleht: “Klinsi, bitte bleib!” Vor vier Monaten wussten die noch nicht einmal dass Klose Stürmer ist und Zidane bei Frankreich spielt. Für die bist Du noch so lange ein Held, bis Tokyo Hotel eine neue Single rausbringen oder die neue Staffel von “Verliebt in Berlin” anläuft.
Klinsi, Deutschland hat Dich nicht verdient, ich habe einen Heiden-Respekt davor, was Du in den letzten Monaten erreicht hast, gegen all die Widerstände, aber bitte tu Dir das nicht mehr an. Mir tut es ja nur um den armen Jogi Löw leid. Der wurde schon damals beim VFB vom MV so schei߸e behandelt, und jetzt geht das wieder von vorne los…
Dein Achim