Nazis im Auenland?

Oje, jetzt haben die Feuilletonisten keinen Harald mehr, und schon wird munter anderweitig philosophiert. So auch Fritz Göttler in der Süddeutschen heute:

„Das Land (Amerika) misstraut den Utopien, präsentiert sich lieber selbst als eine Mischung aus Disney-Park und Truman-Show. Dagegen erinnert die unerträgliche Kleinlichkeit des Seins, die sich in der Hobbit-Idylle oder in Zion manifestiert, leider an die Kleinbürgerlichkeit des Faschismus.“

Also irgendwo muss man nicht immer verzweifelt krasse Parallelen von Film und Geschichte/ Realität suchen, damit man im Feuilleton eine Seite vollkriegt. Also bitte…

Der Herr des Drehbuchs…

…wär ich gerne bei HDR – Rückkehr des Königs gewesen. Gestern hab ich ihn angeschaut, und ich bin eigentlich voll auf meine Kosten gekommen.

Drei ganz kleine Sachen, die mich wirklich gestört haben, und für die es meiner Meinung nach überhaupt keinen Grund gab:

1. Das Gigantische. Zehn Kilometer tiefe Abgründe, zehn Killometer hohe Türme, und gecampt wird dann immer 5 cm vom
Rand entfernt…

2. Der nackte Hobbit. Die feminine Seite von Frodo (Süddeutsche Zeitung: „Frodo ist ein Mädchen“) ist ja schön und gut, find ich gar nicht so schlecht, aber ein halbnackter Hobbit muss Haare auf der Brust (und überall sonst) haben, sonst ist es kein Hobbit. Basta!

3. Pippin schaut in den Palanthir. Im Film verrät er Sauron nichts, im Buch geht das Ganz etwas weiter: Sauron denkt, Saruman lässt seine Gefangenen in den Palanthir schauen, als besonders grausame Folter. Er denkt, der Ringträger sei jetzt bei Saruman und Gandalf erkennt: eine unverhoffte Täuschung des Feindes…

Toll dagegen, dass Peter Jackson auch noch Szenen nach der Krönung, wenn auch sehr stark gekürzt, gezeigt hat, denn nach Hollywood-Konventionen und wahrscheinlich der allgemeinen Meinung wäre die Krönung das Ende gewesen…

Gesamturteil: 8 von 10 Punkten