Chemnitz versinkt im Schnee…

Liebes Tagebuch,
Chemnitz war heute im Fernsehen!
„Am schlimmsten war das Verkehrschaos rund um Chemnitz…“ oder so ähnlich. Tja, wer hätte das gedacht. Wenigstens bestätigt das mein subjektives Gefühl („ja, Achim, das kommt dir nur so vor, dass es bei dir immer am Schlimmsten ist…“). Aber wen wundert’s wenn in der Innenstadt kaum geräumt wird, in den Seitenstraßen 30 cm Schnee liegen…

Da habe ich ja echt Glück gehabt, dass mir am Sonntag der Schalthebel durchgebrochen ist an meinem Öko-Golf. Sonst hätte ich mitschlittern müssen. Ich wusste übrigens gar nicht dass Schalthebel brechen können…

Glaubwürdigkeit im Internet

Eine neue Studie zur Internetnutzung des UCLA World Internet Project hat erstaunliche Ergebnisse geliefert. Vor allem die Vergleiche verschiedener Länder (Deutschland, Großbritannien, Italien, Macau, Japan, Schweden, Singapur, Spanien, Südkorea, Taiwan, Ungarn, USA) so wie Mann/Frau oder Arm/Reich sind interessant.
Vor allem was die Glaubwürdigkeit von Internet-Inhalten angeht, weiß die Studie erstaunliches zu berichten.

Telepolis schreibt hierzu: „Die Hälfte der Befragten sagte, dass die Informationen immer oder meistens verlässlich und genau seien. Südkoreaner scheinen dabei dem Internet am meisten zu trauen, auch die Amerikaner sind wenig skeptisch. Hier sagen lediglich 7,1 Prozent, dass keine oder nur einige Informationen vertrauenswürdig seien. Am skeptischsten sind die Schweden (36) und die Japaner (25,3), gefolgt von Deutschland (18,5) und Singapur (18,3).“
Das Problem der fehlenden Verlässlichkeit von Netzinhalten scheint doch nicht so groß wie bisher vermutet.

Und der Durchschnittsnetznutzer in Deutschland ist 11,6 Stunden pro Woche on. Da bin ich glaub ich drüber…
Mehr dazu bei telepolis oder direkt bei der UCLA.

"Literature and the Media"

Noch ein kleiner Kommentar zu der Tagung „Literature and the Media“ am 15. und 16. Januar.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die sich vor allem mit dem Umgang von Literatur im Kontext neuer Medien beschäftigte.
Von den Vorträgen, die ich gehört habe (alle bis auf Freitag nachmittag) fand ich die folgenden drei am gelungensten:

– Evelyne Keitel (Chemnitz): The Poe Cinema
– Sabine Baltes (Chemnitz): Diversion, Dollars, and the Dean: Swift und die moderne Populärkultur
– Gunter Süß (Chemnitz):
‚Did you ever meet a sexier male chauvinist pig?‘: Robbie Williams, Irony, and Englishness

Frau Keitels Vortrag bot einen Ãœberblick über Poe Cinema und dem Horror Genre im Lauf der letzten 40 Jahren..
Frau Baltes sprach über Jonathan Swift’s Gulliver’s Travels und wie Bilder und Sprache aus dem Werk heute immer wieder in Werbung, als Metapher in den Medien und in anderen Gebieten auftauchen.
Gunter Süß sprach über Rockstar Robbie Williams und die ‚Diversity‘ seines medialen Erscheinungsbildes (‚multiple personality‘) als Marketingstrategie. Interessant war hier auch die Diskussion, die sich nach dem Vortrag entwickelte (z.B. warum Robbie in den Staaten nicht so populär ist wie in Europa).
Link zur Tagungs-Homepage

Das Jahr der Trauer…

Gestern ist mir erst bewusst geworden, wie tragisch das Jahr 2004 wird. Nicht nur, dass man sich nicht mehr auf HdR freuen kann (auüer auf die extended version von Teil drei natürlich). Es laufen ja auch im Moment die letzten Folgen Friends und Sex And The City in den Staaten!
Jetzt muss ich mir eine Ersatzdroge suchen…

"reflecting absence"

Schön, dass sich der Entwurf „reflecting absence“ von Arad und Walker für das WTC-Fundament durchgesetzt hat. Wenn schon der Freedom Tower gebaut werden muss, so ist wenigstens der direkte Ort des Geschehens nicht so pompös geworden.

Ich finde, für den Verlust ist es besser, das Fehlende auszulassen, als mit komplexen Glasbauten oder Gedenkhallen die Stelle zu entfremden.
http://www.wtcsitememorial.org/fin7.html

Nazis im Auenland?

Oje, jetzt haben die Feuilletonisten keinen Harald mehr, und schon wird munter anderweitig philosophiert. So auch Fritz Göttler in der Süddeutschen heute:

„Das Land (Amerika) misstraut den Utopien, präsentiert sich lieber selbst als eine Mischung aus Disney-Park und Truman-Show. Dagegen erinnert die unerträgliche Kleinlichkeit des Seins, die sich in der Hobbit-Idylle oder in Zion manifestiert, leider an die Kleinbürgerlichkeit des Faschismus.“

Also irgendwo muss man nicht immer verzweifelt krasse Parallelen von Film und Geschichte/ Realität suchen, damit man im Feuilleton eine Seite vollkriegt. Also bitte…